Bienen- und Blühwiesen-Management

Ökologisches Grünflächenkonzept wird weiter umgesetzt. 

Die Bepflanzung von Grünflächen im Mödlinger Stadtgebiet, welche streng nach ökologischen Maßstäben im Sinne der „Natur im Garten“-Regeln durchgeführt wird, ist zweifelsfrei eine große Herausforderung für die Stadtgärtnerei. Neben dem Anspruch Mödling weiter als Garten- und Blumenstadt zu positionieren, sind es die oft schwierigen Wuchsbedingungen, wie extreme Hitze, Streusalzeintrag, Wurzelkonkurrenz, Hinterlassenschaften von Hunden, etc., welche in der Praxis viel Erfahrung, Standortkenntnisse und pflanzensoziologisches Wissen erfordern.

Zwei Personen hinter einer Grünfläche mit einem Plakat in der Hand.Stadtgärtnerei-Leiterin Gorana Rampazzo-Todorovic und Stadtrat Leo Lindebner präsentieren die neuen Beete in Mödling.

Neues Grünflächenkonzept

Vor einer neuen Gestaltung und Bepflanzung von Beeten und Rabatten ist auf fast allen Flächen eine Bodenverbesserung oder ein Austausch des Bodensubstrates erforderlich. Die Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtner mit ihrer Leiterin Dr. Gorana Rampazzo-Todorovic verwenden generell heimische und wuchsgebietstypische Pflanzen und Gehölze, die bei uns auch in der freien Natur wachsen. Auf Grünflächen, die von Stadtbäumen überschirmt sind oder beschattet sind, werden Pflanzenarten verwendet, die in der Natur im Wald wachsen.

Die jeweiligen standörtlichen Wachstumsbedingungen, wie Bodensubstrat, Trockenheit, Licht, Schatten und Mikroklima mit der Zielsetzung einer schönen über alle Jahreszeiten gestalterischen Wirkung sind dann Entscheidungsgrundlage für Pflanzenwahl- und Mischung der krautigen Pflanzen, Gräser und Gehölze. Weitere wichtige Überlegungen sind die Schaffung von Kleinlebensräumen als Nahrungsquelle und Unterschlupf über den gesamten Jahresverlauf, speziell für Insekten und die Vogelwelt. Als Nahrung finden Insekten Nektar, Pollen und Früchte, Vögel vor allem die verschiedenen Entwicklungsstadien der Insekten.

Solche Dauerbepflanzungen sollen in weiterer Folge auch den Betreuungsaufwand, wie Nachpflanzung, jäten, regelmäßiges Gießen, in Grenzen halten. Selbstverständlich kommen keine mineralischen oder in synthetischen Verfahren erzeugte Düngemittel, kein chemischer Pflanzenschutz oder Torf aus Torfabbau zum Einsatz.

Ein Mann und eine Frau halten ein Schild bei einer BaumscheibneNeue Bienenfutterwiesen in der Bernhardgasse.

Ausgepflanzte Rabatte und bepflanzte Baumscheiben

Ausgepflanzte Rabatte und Beete können vor dem Rathaus, am Schrannenplatz beim Schöffel-Denkmal, beim Mödlinger Stadttheater, in der Enzersdorfer Straße Ecke Herzog Gasse und an vielen weiteren Standorten besichtigt werden. Es finden sich dort Mischbepflanzungen mit Pflanzenarten wie Schneerose, Schneemarbel, Wurmfarn, Waldaster, Waldgeißbart, und speziell klima- und standorttaugliche Pflanzen wie Lavendel, Aster, Bartblume, Yucca, Storchschnabel oder Rosen. Eine Bepflanzung der Baumscheiben ist an bisher 250 Baumstandorten erfolgt. Eine Mischung aus Sträuchern, Rosen und Gräsern schmücken die jeweiligen Straßenzüge.

Blumen- und Bienenwiesen

Blühwiesen beherbergen eine Mischung aus 50(!) unterschiedlichen Wiesenpflanzen, die für unsere lehmigen und kalkhaltigen, eher trockenen Böden typisch sind. Für Wildbienen sind als Futterquelle im Frühjahr Schneerosen, Mahonien, Akelei und Zwiebelblumen sowie als Sträucher Haselnuss, Liguster, Weißdorn, Bergahorn und Schlehe wichtig. Die Durchblüher, wie Schmetterlingstrauch, Blauraute, Bartblume, Wiesen-Salbei, Rosen, Storchschnabel, Katzenminze und im Herbst Astern, Fetthenne, Herbst-Anemonen sorgen für viel Bienennahrung. Blumen- und Bienenwiesen statt Rasenflächen wurden in der Carl Zwillinggasse, Hyrtlpark-Untere Bachgasse, Templergasse und 2 große Beete (ca. 60 m²) vor dem Schleussner Park angelegt.

In Vorbereitung ist der Kreuzungsbereich Wiener Straße – Neudorferstraße, der neue Beethoven-Park in der Badstraße, die Insel bei der Neusiedlerstraße und der Josef Lowatsche-Ggasse, am Hyrtlplatz vor der Volksschule, bei der Kreuzung Brunecker Gasse – Südtiroler Gasse und in der Babenberger Gasse.

ein Garten mit Blumen und Bäumen

Bronze beim landesweiten Blumenschmuckwettbewerb

Unsere Stadtgärtnerin Dr. Gorana Rampazzo-Todorovic und Stadtrat Dr. Leopold Lindebner sind stolz darauf, dass Mödling im Jahr 2023 die Bronzemedaille im landesweiten Wettbewerb der schönsten Blumenstädte Niederösterreichs erhalten hat. Auch im Gartenjahr 2024 will man wiederum unter den Landesbesten sein, was das große Engagement der Grünflächenverantwortlichen in der Stadt beweist.

Für die seit Jahren streng ökologische Grünraumbewirtschaftung wird Mödling für das Gartenjahr 2023 am 17. Juni 2024 mit dem mittlerweile bereits 8. Goldenen Igel in Folge im Rahmen der Initiative „Natur im Garten“ im Beisein von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ausgezeichnet werden.

Betreute grüne Infrastruktur der Stadtgärtnerei Mödling:

  • Wald: 350 ha
  • Parkanlagen: ca. 14,40 ha
  • Sommerblühbeete: 1.500 m²
  • Baumscheiben: ca. 800 m²
  • Straßenrandbepflanzung: ca. 500 m²
  • Sträucher und Rosen: 2500 Stk
  • Stauden und Gräser: 4500 Stk
  • Stadtbäume: 6700 Stk
    davon zusätzlich 730 neue Baumstandorte seit 2020.

eine Gruppe von Menschen, die neben einem großen Lastwagen stehenBernhard Lamp, Rudolf Zeilinger, Patrick Pilter, Leopold Lindebner, Gorana Rampazzo Todorovic, Zohre Hadishargh (von links).