Hyrtl-Schau im Museum eröffnet

08.10.2010 00:00

Hyrtl-Sonderschau im Museum

Josef Hyrtl – Anatom und Wohltäter.

Museums-Obmann Prof. Dr. Ferdinand Stangler persönlich hatte die Sonderausstellung rund um das Leben und Wirken des weltberühmten Anatomen Dr. Josef Hyrtl zusammengestellt. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung nahm Vizebürgermeister Ferdinand Rubel am 7. Oktober im Museum am Josef Deutsch-Platz vor. Zwei Lebensbereiche Hyrtls stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung. Einerseits sein wissenschaftlicher Ruhm, der sich auf die Herausgabe verschiedenster Fachbücher, vor allem aber auf die Herstellung medizinischer Präparate gründete. Hyrtl hatte eine völlig neue Technik entwickelt, um die verschiedenen Bereiche von Organen, Blutgefäßen und andere Teile des menschlichen Körpers sichtbar zu machen. Universitäten auf der ganzen Welt verwendeten die Modelle zu Unterrichtszwecken für Generationen von Studenten.

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Gudrun Foelsche, Vizebürgermeister Ferdinand Rubel, Prof. Dr. Ferdinand Stangler, STR Franziska Olischer und GR Günther Brückler (v.r.) in der Hyrtl-Bibliothek, die mit ihren bis zu 500 Jahre alten Druckwerken ein Herzstück der aktuellen Sonderausstellung im Museum Mödling ist.

Die Präparationstechnik begründete auch den Reichtum des Arztes, der selbst eher bescheiden in Perchtoldsdorf lebte. Als er sein Vermögen wohltätigen Zwecken zuführen wollte, wurden ihm seitens des Staates große Schwierigkeiten bereitet und Hyrtl beschloss, sein Geld ins Ausland zu transferieren. Einer zufälligen Begegnung mit dem damaligen Mödlinger Bürgermeister Josef Schöffel ist es zu verdanken, dass der Anatom sein Geld in die Hyrtl’sche Waisenhausstiftung investierte.

„Auch heute noch wird das Areal in der Wienerstraße stiftungsgemäß für die Erziehung junger Menschen verwendet. Es gibt zwar schon lange kein Waisenhaus mehr, aber die Gebäude beherbergen mit der Modeschule, dem Gymnasium Bachgasse, der Hyrtl-Volksschule, der Josef Schöffel-Schule, dem Schöffel-Kindergarten, der Werkstatt der Lebenshilfe und einem Vereinstrakt auch heute noch wichtige Bildungseinrichtungen und Institutionen mit einem sozialen Zweck“, erklärte Vizebürgermeister Rubel Hyrtls zentrale Rolle für Mödling.
Im Namen der Stadt dankte er allen, die am Zustandekommen der Ausstellung beteiligt waren und damit das Andenken an einen großen Wissenschaftler und Humanisten wachhalten.

Öffnungszeiten: Ausstellung geöffnet bis Jänner 2011, Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 13.00 Uhr, Samstag von 10.00 bis 13.00 Uhr sowie Sonntag und Feiertag von 14.00 bis 17.00 Uhr.