"unsteady contours" im kunstraumarcade

03.03.2020 00:00

Schau mit Arbeiten von Marina Mamyan & Andrea Pesendorfer bis 28. März.

Die erste „Amtshandlung“ des neuen, alten Kulturstadtrates Stephan Schimanowa direkt nach der Angelobung war am die Ausstellungseröffnung von "unsteady contours" im kunstraumarcade Mödling. Die Künstlerinnen Marina Mamyan aus Armenien und die in Linz und Wien lebende Andrea Pesendorfer zeigen dabei ihre spannenden Arbeiten.

Wieder einmal eine Ausstellung in Kooperation mit AIR – Artist in Residence Niederösterreich.
David Komary, Kurator von AIR – Artist in Residence Niederösterreich sprach zu den Werken der beiden Künstlerinnen. Der kunstraumarcade arbeitet bereits seit 2006 mit den AIR Programm des Landes Niederösterreich zusammen. Jährlich wird eine Künstlerin/ein Künstler präsentiert.

v.r.: Gerlinde Thuma, Helga Cmelka (vom kunstraumarcade) Andrea Pesendorfer, David Komary, Marina Mamyann, Stephan Schimanowa
v.r.: Gerlinde Thuma, Helga Cmelka (vom kunstraumarcade) Andrea Pesendorfer, David Komary, Marina Mamyann, Stephan Schimanowa.

Diese Kooperationsausstellung setzt zwei künstlerische Positionen in Beziehung, denen auf den ersten Blick Materialsprachliches gemeinsam ist. Beide Künstlerinnen, arbeiten mit textilen Materialien, wenngleich auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Ein weiteres verbindendes Moment bildet die abstrahierende sowie abstrakte Formensprache

Ausstellung ist bis 28.03. geöffnet!
Die für 2020 geplante Kooperationsausstellung von kunstraumarcade/Mödling und AIR – Artist in Residence Niederösterreich setzt zwei künstlerische Positionen in Beziehung, denen auf den ersten Blick Materialsprachliches gemeinsam ist. Sowohl die armenische Künstlerin Marina Mamyan als auch Andrea Pesendorfer arbeiten mit textilen Materialien, besser gesagt, in und mit textilen Medien, wenngleich die Bildsprache der Künstlerinnen auf sehr unterschiedliche Art und Weise in hohem Grade auf Grafisches und Malerisches rekurriert.

Marina Mamyan „BLACK SQUARE IN THE RED STUDIO“ 2010
Marina Mamyan „BLACK SQUARE IN THE RED STUDIO“ 2010.

Ein weiteres verbindendes Moment bildet die abstrahierende sowie abstrakte Formensprache der Künstlerinnen. Während eine Vielzahl der Arbeiten von Marina Mamyan durchaus auf Abstraktionsprozessen basieren, also auf einer tatsächlichen Ableitung der ikonischen Form und Struktur von Gegenständlichem, lassen sich bei Pesendorfer keine unmittelbaren ausserbildlichen Referenzen erkennen; Die Arbeiten bedienen vielmehr ein per se abstraktes Vokabular und reflektieren dabei, durchaus selbstreferenziell, die inhärenten stofflichen Qualitäten und Möglichkeiten des Bildträgermaterials.

Andrea Pesendorfer „weißschwarz, Diptychon“ 2016, Foto Jens Sundheim.
Andrea Pesendorfer „weißschwarz, Diptychon“ 2016, Foto Jens Sundheim.


Die Konstellation der Arbeiten von Mamyan und Pesendorfer evoziert zudem auf subtile Weise ein Spannungsfeld unterschiedlicher kultureller Hintergründe und formaler wie strukturalistischer Zugangsweisen, was auch wesentliches Merkmal der Ausstellung darstellt. Beide Künstlerinnen rekurrieren in ihren Arbeiten nicht bloß auf Sinnliches, Perzeptives, ihre subtil wie auch sublimen Arbeiten koppeln zudem eine – vorsichtig formuliert – latent metaphysische Dimension.

Während Pesendorfer dabei vorwiegend im Selbstreferenziellen und Bildhaft-Sublimen verbleibt, erlauben die Arbeiten Marina Mamyans durchaus – ihrem Kulturkreis entsprechend traditionelle – Zuschreibungen und Lesarten. In Mamyans Tapisserien kommt Geometrisches, Strukturelles vor, ohne sich dabei allein auf Traditionslinien der Moderne, etwa des Konstruktivismus oder der Konkreten Kunst, zu beziehen.

Wie selbstverständlich schafft sie eine Verbindung von Tradition und Moderne, von entfernt Sakralem und Profanem, Gegenständlichem und Abstraktion. Ihre Arbeitsweise lebt nicht von einem Entweder/oder, sondern vom Sowohl/als auch. Ihre Bilder erlauben sich, im Vergangenen zu fußen und gleichzeitig aus der Gegenwart heraus nach einer möglichen Zukunft piktoraler Form zu fragen.
David Komary / Kurator AIR–ARTISIT–IN–RESIDENCE

Ausstellungsende: 28.3.2020

geöffnet jeweils Fr von 15–18 und Sa von 10–15
und auf Anfrage: arcade@artprint.at, Tel: 0699 126 20 7790664 76 75 143

Linktipp: www.kunstraumarcade.at