Erinnerung an Mödlinger Opfer des Nationalsozialismus.
Die Aktion „Stolpersteine“ ist ein Projekt der Stadtgemeinde Mödling und einer Initiatorengruppe Mödlinger Bürgerinnen und Bürger in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Gunter Demnig.
Donaukanal TV-Dokumentation über jüdisches Leben von einst und die Aktion Stolpersteine (2022)
Anlässlich ihrer 1100-Jahr-Feier hatte die Stadt Mödling im Jahre 2003 ihre ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in deren alte Heimatstadt eingeladen. Zu dieser Zeit enstand auch die Idee, Opfern des Nationalsozialismus, die vertrieben, verfolgt und getötet wurden, ein sichtbares Zeichen der Erinnerung zu setzen.
Im Zuge der 1100-Jahr-Feier hatte die Stadt Hinterbliebenen von Vertriebenen eingeladen. Hier ist die Delegation beim Emfpang in der Hofburg zu sehen. Mit der Aktion „Stolpersteine“, die von dem deutschen Bildhauer Gunter Demnig ins Leben gerufen worden ist, wurde dieser Gedanke am 14. August 2006 mit der Verlegung der ersten Stolpersteine durch den Künstlerin in Mödling in die Tat umgesetzt. Die Basis zur Verwirklichung dieses Projektes wurde durch einen einstimmigen Beschluss des Mödlinger Gemeinderates sowie durch die Unterstützung seitens privater Sponsoren gelegt.
Zur Erinnerung an die Familie Taussig wurden in der Pfarrgasse 8 die ersten Stolpersteine verlegt: Mag. Raimund Fastenbauer, GR Mag. Gerhard Wannenmacher, Gunter Demnig, BGM LAbg. Hans Stefan Hintner, STR Stephan Schimanowa (1. Reihe v.l.), Peter Gieler, P. Josef Denkmayr, SR Hilda Daurer, Pfarrer Klaus Heine und Mag. Bernhard Knipel (stehend v.l.).
Seit der ersten derartigen Aktion 1997 in Berlin hat Gunter Demnig in Deutschland bereits tausende Stolpersteine vor den Wohnhäusern der Opfer im Gehsteig verlegt. Anfang 2020 sind in Deutschland bereits über 75.000 Stolpersteine verlegt worden! Für sein humanitäres Engagement wurde dem Künstler im Jahre 2005 durch den damaligen deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Am 29. April wurde die Verlegung weiter Stolpersteine begonnen. v.l.: Hans Stefan Hintner, Gerhard Wannenmacher, Stephan Schimanowa und Barbara Kreuzer gedachten des tragischen Schicksals von Johanna und David Rosenfeld.
Die Verlegung der Stolpersteine in der Stadt Mödling ist die erste große Aktion in Niederösterreich und gemeinsam mit einem ähnlichen Projekt in Oberösterreich nur einige Tage zuvor das erste derartige Vorhaben innerhalb Österreichs. Am 29. April 2022 wurde mit der Verlegung von neun weiteren Stolpersteinen - unter anderem vor dem Mödlinger Stadttheater in der Babenbergergasse 5 für Johanna und David Rosenfeld - weitere Erinngerungsorte an aus Mödling vertriebene und ermordete Menschen geschaffen.
Neben der Lage der Stolpersteine finden Sie auch die detaillierten Dokumentationen zu den Schicksalen der deportierten Menschen.
Gegen das Vergessen! Mit der Verlegung der Stolpersteine wird den Opfern ein bleibender und würdiger Ort des Gedenkens gegeben.
Alle Informationen mit vielen Bildern und Lebensgeschichten aller Mödlinger Stolpersteine. Letzte Aktualisierung war im April 2022.
Unter anderem ist der Künstler und Initiator Gunter Demnig in den Beiträgen von ORF N1-TV bei der Verlegung in Mödling 2006 zu sehen.
Franz M. Rinner ist 2003 plötzlich verstorben. Sein zeitgeschichtliches Projekt über die Israelitische Kultusgemeinde in Mödling bleibt.