Auszeichnung für Mödlings Umgang mit dem Boden.
Die Gewinnerinnen des LandLuft Baukulturgemeinde-Preises 2021 sind gekürt. Groß war die Spannung bei der Preisverleihung im Kuppelsaal der TU Wien, hoch die Erwartungen unter den Finalisten. Und am Ende durften die Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgemeinde Mödling jubeln: Mödling wurde als eine von nur vier österreichischen Gemeinden mit dem Baukulturgemeinde-Preis ausgezeichnet!
Bauamtsleiter Werner Deringer, Vizebürgermeisterin und Planungs-Stadträtin Silvia Drechsler, Bürgermeister Hans Stefan Hintner, Vizebürgermeister Rainer Praschak, Planungsreferats-Leiterin Marita Widmann (von links).In der Begründung für die Auszeichnung wird erklärt, dass Mödling den Preis erhält, weil kein zusätzliches Bauland gewidmet wird, mit den unbebauten Flächen sparsam umgegangen wird und in der Planung klare Rahmenbedingungen schafft. Positiv wurden unter anderem auch der Gestaltungsbeirat (https://www.moedling.at/gestaltungsbeirat), die Einbindung der Bevölkerung bei neuen Projekten, wie zum Beispiel bei der Entwicklung des Areals der ehemaligen Gendarmeriezentralschule, sowie die Umsetzung des Prinzips der Schwammstadt zur besseren Hitzebeständigkeit der Straßenbäume hervorgehoben.
Bürgermeister Hans Stefan Hintner, Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler und Vizebürgermeister Rainer Praschak freuen sich gemeinsam über diese hohe Auszeichnung: „Der Baukulturgemeinde-Preis ist eine der größten Auszeichnungen und eine wichtige Bestätigung unserer Anstrengungen in Sachen Baukultur.“ Ihr großer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bauamtes sowie allen Partnerinnen und Partnern, ohne die eine solche Auszeichnung nicht möglich wäre.
„Alle neu gekürten Baukulturgemeinden sind Vorzeigebeispiele im Umgang mit unserer raren Ressource Boden. Österreich verbraucht rund 11 Hektar pro Tag. Die Baukulturgemeinden wissen, dass dieser enorme Verbrauch in Zusammenhang mit den Klimaveränderungen untragbar ist. Aber nicht nur das – ihre nachhaltigen Strategien und ihre aktive Bodenpolitik sind die Basis für die Entwicklung zukunftsfähiger Orts- und Stadtgemeinden“, schildert LandLuft-Obfrau Elisabeth Leitner. „Wir gratulieren den Siegergemeinden ganz herzlich. Sie sind die neuen Baukultur-Botschafterinnen. Ihre Strategien sollen Inspiration für viele weitere Kommunen sein.“
Die anregenden Geschichten und Entwicklungsschritte aller Vorzeigegemeinden und der Menschen dahinter werden von LandLuft in einer bildreichen Publikation aufbereitet. Zudem tourt ab sofort eine Wanderausstellung durch ganz Österreich. Aber auch Exkursionen in die Baukulturgemeinden, Vorträge und Workshops werden von LandLuft angeboten. Die Projektleiterin des Baukulturgemeinde-Preises Felicitas Baldauf betont: „Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einer positiven und motivierenden Stimmung treibt LandLuft die baukulturelle Entwicklung Österreichs voran.“
Die Mödlinger Abordnung bei der Preisverleihung mit Vertreterinnen und Vertretern von LandLuft sowie dem Städte- und Gemeindebund.
Mödling hat Historie und Zukunft im Blick
Die Nähe zu Wien und zum Wienerwald machen Mödling zu einer besonders attraktiven, aber teuren Stadt. Sie hat 24.000 Einwohnerinnen und Einwohner, davon ist ein beträchtlicher Anteil über 65 Jahre alt. Leistbares Wohnen für junge Menschen zu ermöglichen, ist ein großes Thema. In der Vergangenheit widmete Mödling konsequent kein zusätzliches Bauland, ging mit zu bebauenden Flächen sehr sorgsam um und blieb dem Gartenstadt-Konzept treu. Altes wird erhalten und Neues mit Bedacht und unter Einbindung der Bevölkerung und dem externen Gestaltungsbeirat entwickelt. Außerdem schreckt Mödling nicht davor zurück, versiegelte Flächen wieder zu entsiegeln und versucht das Prinzip der Schwammstadt im öffentlichen Raum umzusetzen.
Über den Baukulturgemeinde-Preis
Bereits zum vierten Mal nach 2009, 2012 und 2016 holte LandLuft, der Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen, zukunftsorientierte Gemeinden Österreichs vor den Vorhang. Der LandLuft Baukulturgemeinde-Preis 2021 wird in Kooperation mit dem Österreichischen Gemeindebund und dem Österreichischen Städtebund an jene Gemeinden und Städte verliehen, die nachhaltig in die Lebensqualität vor Ort investieren – mit besonderer Berücksichtigung der kommunalen Boden- und Raumordnungspolitik.
Mit dem Baukulturgemeinde-Preis macht LandLuft das Engagement besonders innovativer Gemeinden sichtbar. Ihre baukulturellen Strategien und Lösungsansätze – und die Menschen dahinter – werden feierlich prämiert und im Rahmen einer Publikation und Wanderausstellung vorgestellt. Die ausgezeichneten Kommunen sollten zu Vorzeigebeispielen werden, die Mut machen, die eigenen Ärmel hochzukrempeln.
„Boden g’scheit nutzen“ lautet das Motto des LandLuft Baukulturgemeinde-Preises 2021. Und die Stadt Mödling steht mit sieben Mitbewerberinnen im Finale. Am 21. April machte sich die Baukulturpreis-Jury bei einer halbtägigen Exkursion selbst ein Bild davon, wie Mödling mit seinem Bau-Erbe umgeht und den Boden „g‘scheit“ nutzt.
Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Stadtentwicklung, Raumplanung und Bürgerbeteiligung Silvia Drechsler führte gemeinsam mit ihrem Vorgänger im Planungs-Referat Vizebürgermeister Rainer Praschak und Marita Widmann, der Leiterin des Mödlinger Planungsreferats, die Jury durch Mödling. Dabei präsentierte das Mödlinger Organisationsteam zahlreiche der beeindruckenden Beispiele bzw. Prozesse für gelungene Baukultur sowie für die gute Zusammenarbeit der Stadt mit der Bevölkerung und den Bauträgerinnen und Bauträgern.
Die Vizebürgermeister Rainer Praschak und Silvia Drechsler bei der Jury-Exkursion im Marienheim.
Themen waren unter anderem die Diskussionsreihe „Baukultur im Dialog“ zur Wissensvermittlung, das kleingliedrige Schutzzonenmodell, der Gestaltungsbeirat und die Vielzahl an Wettbewerben und Planungsverfahren, die Stärkung des Zentrums, die Attraktivierung des öffentlichen Raums und die Transformation einiger Areale (Neusiedlerviertel, Schleussnergründe, Rotes Kreuz Katastrophenlager, Leiner). Auch viele innovative Ansätze in der Stadtplanung wie z.B. das Schwammstadtprinzip, das Projekt Adapt-UHI bzw. die Pilotstudie zur integralen Verkehrsplanung wurden besprochen.
Besonders hervorgehoben wurde dabei das Format „Stadtteilentwicklung im Dialog“, das für die Entwicklung der ehemaligen Gendarmeriezentralschule gemeinsam mit der Eigentümerin gestartet wurde und seit 2015 als Informationsdrehscheibe fungiert und proaktiv Maßnahmen initiiert (www.neusiedlerviertel.at).
„Der Baukulturpreis ist eine der größten Auszeichnungen für eine Kommune und unsere Nominierung für die Finalrunde ist eine wichtige Bestätigung unserer Anstrengungen in Sachen Baukultur“, freut sich Bürgermeister Hans Stefan Hintner mit den Vizebürgermeistern Silvia Drechsler und Rainer Praschak.
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Fotos vom Jury-Spaziergang
13 österreichische Kommunen sind für den LandLuft Baukulturgemeinde-Preis, der sich diesmal dem Umgang mit der knappen Ressource Boden widmet, nominiert worden. Aus über 37 Beiträgen wurden 13 Gemeinden in die nächste Runde gewählt: Die 13 nominierten Kommunen und Projekte bzw. die Menschen dahinter haben ihre baukulturellen Aktivitäten und Erfolge im Rahmen eines öffentlichen Jury- Hearings am 16. Oktober 2020 in Waidhofen/Ybbs präsentiert.
Die innovativen Projekte und die generelle Herangehensweise an moderne Planung konnte dabei einmal mehr überzeugen, und brachte unsere Stadt ins Finale der besten acht Gemeinden. Die Jury wird Mödling im kommenden April bereisen, um sich vor Ort ein Bild zu machen, wie unsere Stadt mit seiner wertvollen Baukultur umgeht. Die Preisverleihung ist dann für September 2021 geplant.
"Der Baukulturpreis ist eine der größten Auszeichnungen für eine Kommune und unsere Nominierung für die Finalrunde ist eine wichtige Bestätigung unserer Anstrengungen in Sachen Baukultur", freuten sich Bürgermeister Hans Stefan Hintner mit den Vizebürgermeistern Silvia Drechsler und Rainer Praschak über den Jury-Entscheid.
Mödling ist im Rennen um den Baukultur-Preis 2021 unter die letzten acht Nominierten vorgestoßen! Stadtchef Hans Stefan Hintner, Vzbgm. Silvia Drechsler, Leiterin des Planungsreferates Marita Widmann und Vzbgm. Rainer Praschak (v.r.) drücken die Daumen für das Finale im April!
Die offizielle Preisverleihung wir dann am 23. September 2021 in Wien stattfinden. Nominiert für die letzten Acht des LandLuft Baukulturgemeinde-Preis 2021 sind neben der Stadt Mödling folgende Gemeinde: Andelsbuch, Feldkirch, Göfis und Nenzing (Vorarlberg), Innervillgraten (Tirol) , Thalgau (Salzburg), Trofaiach (Steiermark).
„Im Zentrum des Baukulturgemeinde-Preises steht weniger das schöne Gebäude. Wichtiger ist, wie und in welchem Kontext es entstanden ist und welchen Beitrag es zur kommunalen Entwicklung leistet. Es geht uns um gelebte Baukultur und die Menschen, die sich für eine zukunftsfähige Ortsentwicklung einsetzen. Übrigens sind die Gemeinden in Summe der
größte Bauherr im Land, sie beeinflussen also maßgeblich die baukulturelle Entwicklung Österreichs“, erklärt LandLuft-Obfrau Elisabeth Leitner.
Innovative Projekte der Stadtentwicklung und die generelle Herangehensweise an Planung oder Bürgerbeteilungsprozesse haben die Juriy davon überzeugt, die Stadt Mödling ins Finale der letzten acht zu schicken!
Dieser innovative Umgang zeigt sich zum Beispiel auf der Fläche der ehemaligen Gendarmeriezentralschule, bei der es einen Mobilitätsdialog, umfassenden Informationsveranstaltungen, ein Zwischennutzungsprojekt, Entwicklung eines Stadtteilplatzes mit Online-Umfragen und vor Ort-Befragungen und vieles mehr gab. Auch die Entwicklungen des Leiner-Areals und der Schleussner-Gründe nach modernen stadtplanerischen Gesichtspunkten sind Vorzeigeprojekte, die die Jury überzeugen konnten.
Mit "Mödling im Dialog" gibt es eine eigene Veranstaltungsreihe zu den Themen der Stadtplanung!
Ausgezeichnete Bodenpolitik - ausgezeichnete Gemeinden!
Bereits zum vierten Mal in zwölf Jahren kürt LandLuft 2021 baukulturaffine Gemeinden. Der Preis zeichnet jene Kommunen aus, in denen die Umsetzung von intelligenten und nachhaltigen Projekten einen hohen Stellenwert einnimmt. Im Zentrum des Baukulturgemeinde-Preises steht vorbildlich gelebte Baukultur. Nicht nur realisierte Bauten und Ensembles, sondern auch Prozesse, die einen positiven Beitrag zur räumlichen Entwicklung leisten, sind gesucht.