Das Leid unter den Türken und die Schrecken der Pest

Doch Mödling musste auch viel Leid über sich ergehen lassen. Neuerliche Einfälle der Ungarn, Türkenbelagerungen, Reformation und Gegenreformation gingen nicht spurlos vorüber. Bei der 2. Türkenbelagerung von 1683 brannten die Osmanen auch die Kirche St. Othmar nieder.

Nach dem ersten Türkenkrieg und dem 30jährigen Krieg folgten ungeheuren Steuerlasten und im Jahre 1679 forderte die Pest viele Opfer. Als zum zweiten Mal die Türken vor Wien standen, wurde nahezu die gesamte Bevölkerung, die sich nach St. Othmar geflüchtet hatte, niedergemetzelt. Noch heute zeigen sich die Hiebe der Türkenkrummsäbel in der eisenbeschlagenen Tür zur Unterkirche.

Mit steirischen Ansiedlern wurde der Markt wieder aufgebaut. Im Jahr 1713 brach die Pest neuerlich aus. Da dieser Seuche aber nur 22 Personen zum Opfer gefallen waren, errichteten die dankbaren Mödlinger die barocke Dreifaltigkeitssäule am heutigen Freiheitsplatz. Bei der Grundsteinlegung am 21. Mai 1714 war Kaiser Karl VI. persönlich anwesend.

pestsaeule_strahlenkranz08Der Strahlenkranz ist Prunkstück der im Jahr 2008 zuletzt renovierten Pest- bzw. Dreifaltigkeitssäule.