Wichtige Aufgabe der Gemeinde.
Nicht nur Gemeinden in Gebirgslage, auch Mödling hat eine wichtige Aufgabe zur Überwachung und Sicherung von felsigem Gelände zum Schutz von Menschen, Gebäuden, Wegen und Straßen. Entlang des Mödlingbachs bei den Felswänden in der Brühl gibt es immer wieder Steinschlag mit kleineren und größeren Steinen. Das Gesteinsmaterial, welches wegen Frost- und Wurzelsprengung sowie Temperaturschwankungen mobil wird, gefährdet die darunterliegenden baulichen Infrastrukturen.
Im Bild von links: Markus Kranz und Gernot Bauer (beide von der Bergrettung Ortsstelle Wienerwald Süd), Christopher Kollmann (Amtssachverständiger für Geologie), Vladimir Vasic und Leo Lindebner (Stadtgemeinde Mödling).
Es ist daher notwendig, eine regelmäßige Überprüfung und Sicherung des Felsgeländes durchzuführen. Routinemäßig erfolgt diese Überprüfung alle zwei Jahre, zuletzt wurde das Gelände unterhalb des Schwarzen Turmes bis zum Aquädukt durch eine Fachfirma überstiegen, Lockermaterial wurde gelöst und loses Gestein zum Absturz gebracht. Nunmehr erfolgt eine weitere Überprüfung des kritischen Felsgeländes in der Vorderbrühl unter Einbeziehung des Geologischen Dienstes des Landes Niederösterreich und der Bergrettung Ortsstelle Wienerwald Süd. Die Inspektion und Überprüfung erfolgte in Kletterausrüstung und durch Abseilen zu kritischen Überprüfungsstellen der Einsatzleute im Hanggelände.
Wenig Regen und Hitze steigern die Gefahr des Standortsverlustes.
2014 hat die Marktgemeinde Maria Enzersdorf die Felsformationen in der Mödlinger Klausen an die Stadt Mödling abgetreten. Die neuen Flächen stehen allerdings in Privatbesitz und sind zumeist Bestandteil der Liegenschaften entlang der Brühler Straße. Wie auf den Oberhängen des Frauensteins, in den Geländeteilen des Matterhörndls und des Kleinen Annigers finden sich hier in der Klausen offene Kalkfelsen mit besonders trockenen und flachgründigen Waldböden. Auf diesen Böden kommen nur lichte Schwarzföhrenbestände mit geringem Wachstum und geringer Baumhöhe auf.

Bei niedrigen Niederschlagsmengen und extremer Hitze steigt die Tendenz zur Austrocknung und mit ihr im steilen und schroffen Gelände die Gefahr des Standortsverlustes. Eine achtsame Pflege und eine gezielte forstliche Bewirtschaftung gewinnen an Bedeutung. Gleichzeitig steig die Gefahr von Felsstürzen durch extreme Wetterereignisse, vor allen durch Starkregen. Deshalb werden auf gemeindeeigenen Arealen, u.a. unterhalb des Schwarzen Turms, von darauf spezialisierten Firmen laufend Felssicherungsarbeiten durchgeführt.
Private Eigentümer werden bei Bedarf beraten. Zum einen werden die bestehenden Felsspangen auf ihre weitere Tauglichkeit begutachtet, zum anderen werden lose Felsbrocken gezielt und gesichert abgeschlagen. Alte Wurzelkörper werden bewusst gelassen, weil sie das Material zusammenhalten.