Forschung für die Stadt der Zukunft

23.05.2017 08:44

Smart Cities Days 2017: Forum 4.

Ein vielfältiges Publikum, bestehend aus StädtevertreterInnen, WissenschafterInnen und ForscherInnen, BeraterInnen von Städten und Gemeinden, Unternehmen, Interessensgruppen und engagierten Einzelpersonen, zeigte sich interessiert am Thema Innovation für die Stadt der Zukunft. In einem interaktiven Setting wurden aktuelle Herausforderungen der nachhaltigen Stadtentwicklung konkretisiert und mögliche Forschungsfragen der urbanen Transitionsforschung entwickelt.

Das Forum eröffnete Hans-Günther Schwarz (bmvit) und begrüßte im Namen der Auftraggeber bmvit und FFG. Johannes Bockstefl von der FFG leitete mit seinem Input zu Innovationen für nachhaltige Stadtentwicklung auf nationaler und transnationaler Ebene (Download, pdf) in die Veranstaltung ein.

Werner Deringer (2. von rechts) mit den weiteren ReferentInnen bei den Smart Cities Days. Foto: Antonija Wieser / ÖGUT
Werner Deringer (2. von rechts) mit den weiteren ReferentInnen bei den Smart Cities Days. Foto: Antonija Wieser / ÖGUT

In der darauf folgenden Gesprächsrunde erläuterten VertreterInnen der Städte Wien, Villach, Klagenfurt, Wiener Neustadt, Mödling und Salzburg mit welchen konkreten Herausforderungen sie in ihren Städten konfrontiert sind, wenn es um die Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit geht.

Mödlings Schwerpunkte im smart city-Bereich
Als Experten hatte das bmvit Baudirektor Ing. Werner Deringer eingeladen. Deringer gab einen Überblick über die zahlreichen und vielfältigen Projekte Mödlings im smart city-Bereich. Als best practice-Beispiele seien hier das Quartiersmanagement bzw. der Mobilitätsdialog für das Stadtentwicklungsareal der ehemaligen Gendarmeriezentralschule, weitreichende Kooperationen mit der HTL oder die Methodik der Kooperativen Planungsverfahren genannt.

Priorität hat in Mödling jedenfalls die Erhaltung und der Schutz des Naturraumes (Wienerwald Natura 2000). Mödling hat eine Gesamtfläche von ca. 10 km² und besteht aus 2/3 Wald und großräumigen Grünflächen und Weinbaugebieten. Der städtische urbane Bereich ist eher komprimiert und kleingliedrig. Die Stadt Mödling wird deshalb auch als Stadt der kurzen Wege bezeichnet. Trotz dieser hervorragenden fußläufiger Erreichbarkeiten und gutem öffentlichem Verkehrsnetz fahren täglich ca. 25.000 Autos quer durch die Stadt. Daher muss die Durchwegung der Stadt laufend verbessert werden.

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Weitere Schwerpunkte der künftigen Entwicklung laut Baudirektor Deringer: „Sicherung der Nachhaltigkeit durch Raumordnungsverträge, Flexibilisierung und Vereinfachung der Raumordnung für gemeindeübergreifende Projekte innerhalb einer Region, Förderung der Stadt-Umland-Projekte sowie gesetzliche Verankerung von partizipativen Verfahren und eine verpflichtende Abhaltung von Wettbewerben bei größeren Projekten mit gemeindeübergreifenden Auswirkungen.“

Weitere Gäste:

  • Ursula Lackner, Villach, u.a. verantwortlich für Smart City Villach, Stadtentwicklungsplanung, Energiestrategie
  • Wolfgang Hafner, Klagenfurt, Leiter der Abteilung Umweltschutz
  • Martin Hesik, Wiener Neustadt, Energiebeauftragter und Klima- und Energiemodellregionsmanager
  • Ina Homeier, Wien, MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung
  • Franz Huemer, Stadt Salzburg, Leiter Energie- und Smart City-Koordinationsstelle, ebenfalls verantwortlich für die Umsetzung und Evaluierung des städtischen Masterplanes 2025

Auch Helmut Strasser vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR) ergänzte die Diskussion mit seinen Erfahrungen aus dem Akteursnetzwerk Smart Cities.

Vertiefung und Diskussion in Kleingruppen
Darauffolgend wurde in zehn thematischen Kleingruppen mit den StädtevertreterInnen zu den Themen nachhaltiger Lebensstil, Daten/Open Data, Energie, Verkehr und Mobilität und Governance/Prozessinnovation u.a. darüber diskutiert wie Forschungsergebnisse beschaffen sein bzw. kommuniziert werden müssen, damit sie auch Eingang die städtische Praxis finden.

Johannes Bocksteffl von der FFG resümierte in seinem Fazit, dass er eine Reihe von Themen und Einsichten mitnehme für die Gestaltung der zukünftigen Ausschreibungen relevanter Forschungsprogramme wie zum Beispiel JPI Urban Europe.

Durch den Nachmittag führten die beiden ÖGUT-ExpertInnen Martina Handler und Antonija Wieser.

Linktipp: http://www.oegut.at/de/events/2017/05/rueckblick-smart-cities-days-forums4innovation.php