Radbericht: Radeln in Mödling 2018

Radbericht: Radeln in Mödling 2018

Man merkt es deutlich: es gibt immer mehr RadfahrerInnen in unserer Stadt. Und zwar nicht mehr nur bei optimalen Wetterbedingungen, sondern auch im Winter und auch bei Schnee.

Die Menschen nutzen ihr Fahrrad für die Fahrt zur Schule, zum Einkaufen und am Abend am Weg ins Beisl. Das ist gut so: Radfahren entlastet die Umwelt, trägt zu einem sozial verträglicheren Verkehrsaufkommen in der Stadt bei und leistet auch einen Beitrag zur Gesundheit jedes/jeder Einzelnen. Und nicht zuletzt musste noch nie jemand für sein Fahrrad einen Parkplatz suchen…

Die Verkehrspolitik der Stadt kann und muss über das Schaffen von Rahmenbedingungen Anreize für sicheres und bequemes schaffen. In diesem Sinn konnten auch 2018 einige Vorhaben umgesetzt werden.

Radopening als traditioneller Start.
Die „offizielle“ Radsaison 2018 begann am 13. April mit dem „Radopening“ am Schrannenplatz. Auch wenn im Winter von Jahr zu Jahr mehr RadfahrerInnen auf den Straßen unterwegs sind, ist das „Radopening“ der formelle und offizielle Startschuss und ein sichtbares Zeichen für die Wertigkeit des Radfahrens für die Stadt und ihre RepräsentatInnen. Neben den VertreterInnen des offiziellen Mödlings waren auch einige der lokalen Radhändler, die Energie- und Umweltagentur des Landes und die Radlobby mit Informationsständen vertreten.

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Auf gehts in die Radsaison beim großen Radopening am Schrannenplatz!

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Jede Menge Infos vom Verkehrsreferat der Gemeinde, der eNu, der Rad-Lobby, Rad-Geschäften und ein eigenes Rad-Reparaturservice rundeten das Programm ab.

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Leihrad-System nextbike bewährt sich bestens!
Zwei Wochen davor wurden auch die 9 nextbike-Verleihstationen in Mödling mit Rädern für die neue Saison versorgt, die sich erneut zu einem Rekordjahr entwickeln sollte: bis Saisonende 2018 wurden 3.283 mal Leihräder ausgeborgt und genutzt, das sind wieder um 6,3% mehr als 2017. Seit Beginn 2009 gab es bisher in jedem Jahr Steigerungen.

Das Leihradsystem scheint tatsächlich eine nicht unwichtige Nische am Mobilitätsangebot der Stadt abzudecken. Aus dem Grund werden wir in den nächsten Monaten darüber nachdenken, die Leihräder in Zukunft auch im Winter durchgehend anzubieten. (Bisher gab es rd. 5 Monate lang Wintersperre)

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Das nextbike deckt offenbar eine wichtige Nische ab.

2018 war ein Jahr mit intensiven Planungen, doch konnten auch mehrere wichtige Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Im Bereich der ehem. Gendarmerieschule wurde durch Um-legung des Endes der Guntramsdorferstraße vom Fliegen-spitz hin zur Grutschgasse die wichtigste und aufwändigste Verkehrsmaßnahme realisiert: damit wurde die bisher sehr ungünstige Kreuzungssituation am Fliegenspitz entschärft. Bei der Gelegenheit konnten sowohl im Zug des neuen En-des der Guntramsdorferstraße, als auch entlang der unteren Hälfte der Grutschgasse Mehrzweckstreifen errichtet werden (neben Parkstreifen 2,0m breit).
  • Im Zug der Sanierung der Guntramsdorferstraße zwischen der Weißes-Kreuzgasse und der Technikerstraße wurde am nördlichen Fahrbahnrand ein kombinierter Geh-/Radweg realisiert und im Kreuzungsbereich mit der Technikerstraße konnte eine Querungshilfe für Fußgänger- und RadfahrerInnen geschaffen werden.
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  • Ein weiteres Großvorhaben wurde südlich des Bahnhofs mit der Gestaltung der P+R-Anlage umgesetzt. Nicht nur wurde das bisherige Provisorium in der Oberfläche befestigt und ordnungsgemäß beleuchtet (und neu bepflanzt), es wurde auch ein neuer Geh-/Radweg zwischen den Parkplätzen und dem Gleiskörper – also am östlichen Rand der P+R-Anlage – hergestellt. Dieser neue Weg hat eine Anbindung quer über die Schillerstraße zur Goethegasse und stellt somit eine direkte Verbindung aus dem Süden der Stadt zum Bahnhof her.

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  • Zwischen der P+R-Anlage und dem Bahnhof wurde die Brücke für Radfahrer- und FußgängerInnen verbreitert.
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  • Die Unterführung entlang des Mödlingbachs unter der Süd-bahn wurde im vergangenen Jahr verbreitert, sodass eine Entflechtung für Zugsbenützer-, als auch für RadfahrerInnen erfolgen kann. Auch wurde der Auftritt für Fahrgäste, die von den Bahnsteigen kommen und über die Stiegen zum Geh-/Radweg gehen, verbessert und sicherer gemacht.

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  • Gegenstand einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der Stadt, dem Land NÖ und den ÖBB war neben der Neugestaltung der P+R-Anlage auch die Errichtung von zusätzlichen Radabstellmöglichkeiten. Knapp vor Weihnachten wurden nun gut 100 zusätzliche Plätze in einer überdachten Doppelstockanlage geschaffen.

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  • Zusätzliche überdachte Radständer wurden auch im Hof des Gemeindeamts in der Pfarrgasse und am Wirtschaftshof hergestellt. Zusätzlich wurden im Rahmen eines Mobilitätsprojekts für MitarbeiterInnen der Stadt auch zwei eBikes für Dienstfahrten angeschafft. 
  • Zur Verbesserung der Sicherheit der RadfahrerInnen auf Straßen werden in Mödling weitere heikle Passagen rot eingefärbt, 2018 der Radweg in der Hauptstraße auf Höhe der Fa. HOFER.

Das Mödlinger Radnetz ist mit Ende 2018 nun 20,1 km lang.
Davon entfallen 11,8 km auf baulich getrennte Radwege, gut 2 km auf Mehrzweckstreifen, 1,7 km auf Radrouten durch die Fuzo, durch Wohnstraßen und Begegnungszonen und 4,5 km auf Radfahren gegen die Einbahn.

2018 wurde an wichtigen Plänen für die Zukunft gearbeitet:

  • Das wichtigste und herausforderndste ist die Verbindung entlang der Guntramsdorferstraße von der Weißes-Kreuzgasse bis zur Ortsgrenze und die Erweiterung des Tunnels unter der Südbahn.
    Auf fast 900m (!) wird parallel zur Guntramsdorferstraße an deren nördlichem Rand ein Geh-/Radweg errichtet, der an der Ortsgrenze mit Guntramsdorf die Anbindung an den Radweg unter dem Tunnel hat und somit eine sichere Ver-bindung zur B17 und damit nach Guntramsdorf darstellt.
    Aus meiner Sicht ist dies eine der wichtigsten Maßnahmen im Radnetz der Stadt aber auch der Region der letzten Jahre. 
  • Entlang der Neudorferstraße werden beidseitig Mehrzweck-streifen in ausreichender Breite (2m neben parkenden PKWs) errichtet. Der Anschluss an eine entsprechende Rad-fahranlage in Wr. Neudorf wird hergestellt und somit eine Verbindung zur Badner Bahn angeboten (für die Verbindung der Bahnhöfe Mödling und Wr. Neudorf fehlt nur noch die Wiener Straße in Mödling, die sich 2019 nicht mehr ausgeht).
  • 2019 wird nach Fertigstellung der Reihenhäuser am Areal der ehem. Gendarmerie-Zentralschule die Sokolpromenade als Geh-/Radverbindung zwischen der Grutschgasse und der Zwillinggasse hergestellt.
  • Entlang der Gabrielerstraße wird beidseitige wischen der Wiener Straße und der Managettagasse ein Mehrzweckstrei-fen errichtet. Es ist dies der erste Abschnitt der Verbindung zum Krankenhaus.
  • Am Rande des Hyrtl-Platzes wird ein Weg für Fußgänger- und RadfahrerInnen zwischen der Wiener Straße und der Bachpromenade (über das Areal des ehem. Katastrophenlagers des Roten Kreuzes) gebaut werden.

Alle diese Projekte stellen große Anforderungen an Planer und an die ausführenden Baufirmen. Ich hoffe, dass das, was wir uns für 2019 vornehmen auch tatsächlich – problemlos – abgewickelt werden kann. Mit allen den geplanten Maßnahmen werden wir das Radwege-Netz aber weiter – und zwar deutlich – verdichten.

Im Frühjahr werden wir die Radsaison am 5. April um 10.00h am Schrannenplatz mit dem traditionellen Radopening eröffnen. Bei dieser Gelegenheit werden auch alle Pläne für die Vorhaben des Jahren ausgestellt werden.

Der Feiertag für nachhaltige Mobilität, der europaweite „Autofreie Tag“ fiel am 22. September 2018 leider dem schlechten Wetter zum Opfer. Wir freuen uns auf den 21. September 2019, den heurigen Autofreien Tag (Ersatztermin ist der 28.9.2019).

Es wird ein für alle Rad Fahrenden interessantes und hoffentlich erfolgreiches Jahr.
Nutzen Sie Ihr Rad für Ihre Fortbewegung in Mödling (und Umgebung), fahren Sie vorsichtig (und rücksichtsvoll) und halten Sie uns die Daumen für die Projekte in 2019!


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