Wasserbedarf
Das Versorgungsgebiet erstreckt sich zusammengefasst auf ca. 10 km². Im öffentlichen Versorgungsgebiet besteht Anschlusszwang. Das Wasserwerk fördert jedes Jahr 2.450 Millionen Kubikmeter Wasser oder durchschnittlich 6.710 m³/Tag.
Diese Menge umfasst den
Haushaltsbedarf, den Bedarf der öffentlichen Einrichtungen und das
Gewerbe einschließlich der Rohrnetzverluste. Industrielle
Großverbraucher versorgen sich teilweise durch eigene Anlagen. Die
Wasserentnahme erfolgt aus einer Quelle und fünf Tiefbrunnen. Über
24.000 Einwohner werden derzeit über rund 3.200 Hausanschlüsse vom
Wasserwerk versorgt. Der durchschnittliche Tagesverbrauch liegt
insgesamt bei 6.700 m³.
Jeder Mödlinger Konsument benötigt durchschnittlich 194 Liter Wasser
pro Tag, das entspricht etwa 70 m³ pro Jahr. Die Entwicklung der
Wasserförderung seit 1987 zeigt, dass die Wasserförderung um ca. 8 Prozent zurückgegangen ist, was auf Wassersparmaßnahmen und eine Reduktion der
Rohrnetzverluste zurückzuführen ist.
Das Wasserwerk ist in der Lage rund 8.200 m3 Wasser in den Hochbehältern zu speichern und damit Bedarfsspitzen abzudecken. Die Länge der Transportleitungen beträgt 100 km. Im Bereich der Stadt sind derzeit 100 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner an das Versorgungsnetz angeschlossen.
Moderne Pumpanlagen sorgen für einen reibungslosen Ablauf des Wassertransportes.
Wasserverteilung
Das in den Pumpwerken geförderte Wasser gelangt über ein etwa 100 km langes Verteilungssystem - 82 km Versorgungsleitungen und über 18 km Hausanschlussleitungen - über etwa 3000 Hausanschlüsse zu den Abnehmerinnen und Abnehmern.
Die Verteilung erfolgt derart, dass die Pumpwerke in ein gemeinsames, vernetztes System einspeisen, wobei das Versorgungsgebiet in verschiedenen Druckzonen unterteilt ist. Das Gebiet unterhalb der Riegerstraße, Kowatschitsch-Gasse, Wagner-Gasse und Spitalmühlgasse stellt die Niederzone mit etwa 67 km dar, die höher gelegenen Gebiete unterteilen sich noch in 4 verschiedenen Druckzonen. Der Versorgungsdruck liegt zwischen 2,6 und 9 bar.
Das Rohrmaterial der Versorgungsleitungen besteht im wesentlichen aus Grauguss, Sphäroguss, Faserzement und Kunststoff und variiert im Durchmesser von 80 - 400 mm. Das gesamte Rohrnetz wird kontinuierlich mit großem Aufwand optisch, akustisch und mittels modernster elektronischer Geräte auf Dichtheit geprüft. Zur Behebung von Rohrgebrechen steht rund um die Uhr ein geschultes Fachpersonal zur Verfügung.
Auch in Mödling ist der Wasserbedarf nicht über den Tag gleichmäßig verteilt und so ist ein Ausgleich zwischen Wasserangebot und Wasserbedarf notwendig. Dieser Ausgleich wird mittels 3 Hochbehälter erreicht. Darüber hinaus dienen diese Wasserbehälter dazu, den Druck im Versorgungsnetz zu sichern.
Trinkwasserkraftwerk Mödling
Im Jahr 2008 wurde vom Wasserwerk Mödling das Trinkwasserkraftwerk im Prießnitztal erbaut.
Der Sinn des Trinkwasserkraftwerks ist es den überschüssigen Druck der Pumpleitung, der durch 2 Ventile geregelt und unterschiedlich hoch ist, zu nutzen. Der überschüssige Druck wird über die Turbine geleitet. Über einen Frequenzumrichter wird dieser Druck dann in Energie (Strom) umgewandelt, da diese Energie für das Wasserwerk genutzt werden kann.
Auch für Notfälle ist Mödling bestens gerüstet.
Für Notsituation wurde eine Übergabestation mit der Stadt Wien und eine weitere mit dem Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden errichtet. Zusätzlich besteht eine Verbindung mit allen Nachbargemeinden. Zudem gehört das Wasserwerk Mödling - neben großen Betrieben wie Wiener Wasserwerke, evn-wasser, „Wasserverband Nördliches Burgenland", „Wasserleitungsverband Triestingtal und Südbahngemeinden" aber auch kleinere Versorgungsstrukturen wie die Städte Baden und Wiener Neustadt - dem Wasserverband Südliches Wiener Becken an.
Alle Anlagen werden ständig überwacht. Über die Leittechnikanlage werden alle wichtigen Parameter und Betriebszustände erfasst und in die Betriebszentrale übertragen. Die wichtigsten Zustandsmeldungen der Gesamtanlage wie Pumpenlauf, Wasserstände und Störungen werden zudem visualisiert. Der Anlagenbetrieb ist für das gesamte Verbandsnetz vollautomatisiert. Im Störungsfall wird eine Alarmmeldung über GSM- oder Festnetz an das Bereitschaftspersonal abgesetzt. Die Betriebsleiter können jederzeit den Anlagenzustand kontrollieren und gegebenenfalls Steuerbefehle für Pumpen, Ventile absetzen.
Notstrom-Aggregat Moosbrunn
Um die Versorgungssicherheit bei Stromausfällen zu sichern wurde im Jahr 2016 ein Notstromaggregat mit einer Leistung von 227 KW im PW Moosbrunn eingebaut.