Radbericht Mödling 2017

Der Trend setzt sich weiter und deutlich fort: Es sind immer mehr RadfahrerInnen in unserer Stadt unterwegs.

Das ist gut so: Radfahren entlastet die Umwelt in vielfältiger Weise, trägt zu einem sozial verträglicheren Verkehrsaufkommen in der Stadt bei und leistet auch einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Gesundheit. Und nicht zuletzt musste noch nie jemand für sein Fahrrad einen Parkplatz suchen…

Die Verkehrspolitik der Stadt kann und muss die Rahmenbedingungen schaffen, das Radfahren sicherer und attraktiver zu machen. In diesem Sinn konnten auch 2017 einige Vorhaben umgesetzt werden.

Die „offizielle“ Radsaison 2017 begann diesmal schon am 24. März mit dem „Radopening“ am Schrannenplatz. Auch wenn im Winter von Jahr zu Jahr mehr RadfahrerInnen auf den Straßen unterwegs sind, ist das „Radopening“ der offizielle Startschuss und ein sichtbares Zeichen für die Wertigkeit des Radfahrens für die Stadt und ihre RepräsentatInnen. Neben den VertreterInnen des offiziellen Mödlings waren auch einige der lokalen Radhändler, die Energie- und Umweltagentur des Landes und die Radlobby mit Informationsständen vertreten.

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Etwa zur gleichen Zeit wurden auch die 9 nextbike-Verleihstationen in Mödling mit Rädern für die neue Saison versorgt, die sich erneut zu einem Rekordjahr entwickeln sollte: bis Saisonende 2017 wurden 3.089 mal Leihräder ausgeborgt und genutzt, das sind um 5,4% mehr als 2016.

Wie auch 2016 war 2017 ein Jahr, in dem viel in Planungen investiert wurde. Doch konnten auch einige wichtige Maßnahmen umgesetzt werden: Nach langer Planung und intensiver Beteiligung der Wohnbevölkerung wurde die Begegnungszone Achsenau-/Mölker-/Eisentorgasse fertiggestellt.

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Dieser Bereich ist nun eine deutlich verkehrsberuhigte Zone und bietet zudem für RadfahrerInnen mit der neuen Möglichkeit, sowohl die Mölker- als auch den nördlichen Teil der Eisentorgasse gegen die Einbahnrichtung befahren zu können, wichtige Verbindungsstücke im Radnetz.

Nicht zuletzt wurden auch die Bedingungen für die Bäume in der Achsenaugasse durch Vergrößerung der Baumscheiben und die Verwendung von wasserdurchlässigen Platten in den Parkspuren deutlich verbessert.

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Als Verbindung im Nordwesten der Stadt wurde die Neugasse zwischen der Milow-Gasse und dem Skribany-Platz für RadfahrerInnen adaptiert – und damit auch rechtlich befahrbar gemacht.

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Die Verbindung zwischen dem Stingl-Platz und dem Schwarzrock-Park wurde als kombinierter Geh-/Radweg frei gegeben. Unter Einbeziehung der Raimundgasse kommt man nun auf Radfahranlagen von der Fabriksgasse bis zur Sharrows-Verbindung in der Schubert-Gasse.

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Als Projekt in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Mödling wurden im Herbst 2017 fast 70 neue und qualitätsvolle Radständer („Wiener Bügel“) bei Handels- und Gastronomiebetrieben aufgestellt. Auch diese Maßnahme unterstreicht die Bedeutung des Radfahrens für die lokale Wirtschaft und soll weiter helfen, das Einkaufen und das Essengehen per Fahrrad zu optimieren.

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Zur Verbesserung der Sicherheit der RadfahrerInnen auf Straßen werden in Mödling heikle Passagen rot eingefärbt, 2017 der Radweg gegen die Einbahn der Hauptstraße zwischen dem  Deutsch-Platz und der Thoma-Straße.

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Am 2. Oktober fand erstmals in Mödling ein „Radgipfel“ statt.
An dem Gespräch nahmen VertreterInnen der Polizei Mödling, der eNu, von NÖ Regional, der Radlobby und der Stadtplanung Mödling teil. Das KfV musste kurzfristig absagen, hat jedoch die aktuellen Daten betreffend Verkehrsunfälle mit RadfahrerInnen-Beteiligung zur Verfügung gestellt.

Der „Radgipfel“ hatte 3 Schwerpunkte auf der Agenda:
Sicherheit der RadfahrerInnen, Konflikte von RadfahrerInnen mit FußgängerInnen und Raddiebstähle. Es wurden Möglichkeiten besprochen, wie die Sicherheit der Radfahrer- aber auch der FußgängerInnen angesichts der Steigerung des Radverkehrs in Mödling erhöht werden kann.

Unter anderem wurden Maßnahmen der Verkehrserziehung als sinnvoll erkannt und für die Zukunft geplant. Gemeinsam mit Polizei und KfV sollen Informationsveranstaltungen zum sicheren und rücksichtsvollen Radfahren organisiert werden. Seitens der Polizei wird die Möglichkeit geprüft, Streifen mit Fahrrädern zu fahren.

Der Feiertag für nachhaltige Mobilität, der europaweite „Autofreie Tag“ fiel am 16. September leider dem schlechten Wetter zum Opfer. Wir freuen uns auf den heurigen Autofreien Tag, der am 22. September 2018 stattfinden wird!

Das Mödlinger Radnetz ist mit Ende 2016 19,8 km lang.
Davon entfallen 11,3 km auf baulich getrennte Radwege, gut 2,6 km auf Mehrzweckstreifen, 1,7 km auf Radrouten durch die Fuzo, durch Wohnstraßen und Begegnungszonen und 3,35 km auf Radfahren gegen die Einbahn.

2017 wurde an wichtigen Plänen für die Zukunft gearbeitet:
Das Radlgrundnetz des Bezirks wurde unter Einbeziehung aller Gemeinden erarbeitet und dem Land NÖ zwecks Förderung übermittelt.

Der in Mödling liegende Teil des Grundnetzes, die Schnellverbindung entlang der Südbahn („Radhighway“) ist in ihrem südlichen Teil – zwischen Viaduktstraße und Felberbrunn - bereits im Detail ausgearbeitet (für diese Planung wurde die Stadt von Landesrat Wilfing geehrt).
Für die Verbindung von der Südtirolergasse entlang der Bahn zur Schillerstraße wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt.

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Ein wichtiger Knotenpunkt sowohl des Grundnetzes entlang der Südbahn, als auch der Verbindung zu HTL/ehemaliger GZS ist die Einbindung in den Bahnhofsplatz. Hier wurde an der Querung der Schillerstraße geplant. Der Radweg soll letztlich nicht mehr über die Tamussino-Straße, sondern entlang des Gleiskörpers der Südbahn zum Bahnhof geführt werden. Die Planungen für die entsprechende Umgestaltung des Park+Ride-Platzes wurden erstellt.

Die bedeutendste Aktivität im Hinblick auf das Radfahren in unserer Stadt war 2017 jedoch die Erarbeitung des Radkonzepts für die Stadt.

In zwei Workshops mit Vertretern aller Parteien im Gemeinderat, sowie Vertretern von Interessensgruppen wurden die Anforderungen erörtert und nach Priorität gereiht und sodann vom Planer Lösungsvorschläge erarbeitet und ebenfalls präsentiert und diskutiert.

Das Radkonzept 2017 ist eine wichtige Grundlage für die Orientierung der Verkehrsplanung in der Stadt Mödling in den kommenden Jahren. Es zeigt die noch bestehenden Schwachpunkte, sowie die Perspektive(n) zu ihrer Behebung auf. 

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